Fabio

Die Bedeutung des Sanskrits auf Kulturen und Sprachen

16. Februar 2025

Im Deutschunterricht haben wir über die indogermanischen Sprachen gesprochen und diskutiert. Da wir uns im Unterricht sehr stark auf die Kentum-Sprachen beschränkt haben und die Satem-Sprachen nur kurz angeschaut haben, wollte ich mich mehr mit diesem Teil der Sprachgeschichte befassen.

Sanskrit in der hinduistischen Kultur mit Götter

Was ist Sanskrit?

Sanskrit ist eine der ältesten Sprachen neben den ägyptischen Hieroglyphen, den germanischen Runen, der sumerischen Keilschrift, dem Hebräischen und der chinesischen Sprache der Shang Dynastie. Sanskrit ist eine immer noch existierende Sprache, die ihre Anfänge 1'700 v. Chr. hat. Das Sanskrit wird gesprochen und geschrieben. Gelesen wird es wie Deutsch von links nach rechts. Sanskrit hat eine lange Geschichte hinter sich und wird als klassische Sprache des Hinduismus, Buddhismus und Jainismus angesehen. Es ist hinterlegt und zeigt sich in den Veden und Sammlungen alter hinduistischer und buddhistischer Texte. Das traditionelle Sanskrit unterscheidet sich ein bisschen vom klassischen Sanskrit, da das traditionelle Sanskrit mündlich überliefert wurde. Das klassische Sanskrit wurde aber verschriftlicht und leicht abgeändert. Diese Verschriftlichung und grammatischen Regeln wurden von Panini erfunden und fanden 400 v. Chr. statt. Das klassische Sanskrit wurde bis heute nicht verändert.

In den Tälern des Himalayas, in den Garhval Hills, hoch oben an den heiligsten Orten des Hinduismus, in den uralten Felstempeln von Kedarnath und den Quellen des Ganges wird Sanskrit immer noch von den Priestern des Hinduismus gesprochen, gelesen und zelebriert.  Gläubige Inder wandern oft wochenlang zu Fuss und unter Entbehrungen, um diese Orte zu erreichen. Aber auch Menschen aus Europa, den USA und anderen Teilen der Welt entsagen dem Weltlichen und suchen das Heil an diesen Orten und heiligen Schriften und versuchen möglichst danach zu leben. Das Lesen und Interpretieren der alten Sanskritschriften sind aber wohl nur noch den Gelehrten und Schamanen vorbehalten.

Heutige Bedeutung des Sanskrits auf Sprache, Schrift und Kultur

Auf der Welt gibt es 1.46 Milliarden Inder. Nach der Volksrepublik China ist es der bevölkerungsreichste Staat der Erde und somit die bevölkerungsreichste Demokratie der Welt. Sanskrit ist die Sprache der Veden und der Bhagavad Gita dem heiligen Buch der Hindus. Auch im Buddhismus sind viele Schriften in Sanskrit geschrieben. In allen rituellen und religiösen Handlungen wird in Nordindien Sanskrit gesprochen. Ebenfalls in der indischen Heilkunst dem Ayurveda, dem Yoga und der indischen Philosophie spielt Sanskrit eine wichtige Rolle. Vergleichbar mit dem Latein in der europäischen Medizin, Biologie, Zoologie und anderen Wissenschaften an europäischen Universitäten.

Einfluss von Sanskrit auf die Schrift?

Sanskrit wird in der Devanagari Schrift geschrieben. Deva heisst Gott und Naga heisst Stadt. Es bedeutet die Stadt Gottes oder die Stadt des Leuchtenden. Es ist eine systematische Anordnung von einzelnen Lauten ähnlich dem Alphabet. Genau genommen gibt es verschiedene ähnliche Alphabete, da in verschiedenen Teilen Asiens ein Satz, zum Beispiel das berühmte Mantra «Om Mani Padme Hum, Oh du Juwel in der Lotusblüte», eine gleiche Bedeutung aber ähnlich verschiedene Zeichen haben kann. Im Vergleich zu Europa ist Latein die Sprache und die Schrift Römisch. Auch Deutsch wird in römischer Schrift geschrieben. Sanskrit wird auf Devanagari geschrieben.

Gemeinsamkeiten von Sanskrit mit europäischen Sprachen?

Anscheinend hat Sanskrit vieles gemein mit europäischen Sprachen wie Deutsch, Italienisch oder Griechisch, welche wohl nicht zufällig sein kann. Wie es scheint, gehören sie alle zu der grossen Indogermanischen oder Indoeuropäischen Sprachgruppe. Oft sind Gemeinsamkeiten leicht zu erkennen auch zum Englischen, Niederländischen oder den Skandinavischen Sprachen. Gemeinsamkeiten zeigen sich bei Familienangehörigen, Zahlwörtern und verschiedenen Personalpronomen. «Bruder» heisst im Altindischen «Bratar» oder Knie heisst im Altindischen «Janu», was dem französischen «genou» doch sehr ähnlich ist. Sucht man Gemeinsamkeiten zur deutschen Sprache muss man wohl sehr weit zurück forschen und etwas Fantasie zeigen. «Asti» heisst «ist», «trayas» heisst «drei» und «Zahn» kann mit «danta» im lateinischen «dens oder dentis» gedeutet werden.